Kurz, schmerz- und irgendwie auch emotionslos

Eigentlich war alles klar: Ein Heimspieltag war angesetzt, Spieler wie auch Fans freuten sich auf einen ruhigen Vor- und einen schweißtreibenden, mit Trommeln, Klatschen und Gezeter unterlegten Nachmittag. Doch dann kam mal wieder alles anders, und wer war schuld? Das seltsame Kürzel SG NH Kwh/VCA (wir erinnern uns: Bericht vom 25.09.2014") … die nämlich hatten am Vorabend beschlossen, kollektiv krank zu werden. So konnten also nur noch die Mannschaftsmitglieder digital informiert werden, nicht aber die Fans – und in der Halle standen neben denen, die es außerhalb der Mannschaft gerade so noch mitgekriegt hatten, nur die KSCʼler von ASAHI Spremberg II, und das Team, das ihnen – ups, verraten – aufmischen sollte: Lars auf ihr wisst schon, Flori und Robert auf Außen, Otto und Felix auf Mitte, Max auf Diagonal und Daniel auf ihr wisst schon. Auf der Bank: ein angekleideter Adrian, Franz und Sophie in Zivil.
Fans saßen am Rand auf jeden Fall weniger als Spieler – und die auch noch ohne Trommel: Twayed nämlich, unserem bekannten Resonanzfellschläger, kam die unangenehme Aufgabe zu, das Spiel zu leiten. Entsprechend still war es in der Halle, aber sagen wir mal so: Ohne sein Einspringen hätte es überhaupt kein Spiel gegeben. Thanks, Man!

Einziges Spiel: VSG – ASAHI II

Das Spiel selbst lässt sich in relativ kurzen Worten beschreiben: Im ersten Satz kam es zu ein paar Wortgefechten – wohl noch ein paar Restenergien vom letzten Spieltag, die ohne Zuschauer rasch verpufften (siehe: Bericht vom 26.12.2014) –, ein paar fragwürdigen Schiri-Entscheidungen, die sich aber die Waage hielten, und einem 23:24 gegen uns, das wir nach einem heiklen Block ins Zuspiel in ein 26:24 ummünzen konnten. Die Spremberger waren da schon etwas mehr am Hadern als am Spielen, doch Selbiges wurde uns im Gegenzug im zweiten Satz zum Verhängnis: Irgendwie endete der, trotz viel geschüttelten Köpfen beim Gegner und relativ klarem Spiel unsererseits, unkonzentriert und gegen uns: 22:25 das Ergebnis.
Doch wenn man etwas an diesem Tag beklagen konnte, dann war es weder die Abwehr noch das Zuspiel noch der Angriff – obwohl Flori zugegeben einen etwas schwächeren Tag erwischt hatte und vom Spremberger Block eingeschüchtert wirkte – oder etwa die Einstellung: einzig an der Stimmung mangelte es. Irgendwie war es stiller als sonst, kaum Jubel von den kargen Zuschauerrängen, und auch das Team ließ sich schwer motivieren: Immer wieder verebbte das Anfeuerungsklatschen in einer seltsamen Stille. Nötig war weder das Eine noch das Andere, denn man hatte schon im ersten Satz das Gefühl, dass die Spremberger zu hadern beschlossen hatten und nicht wirklich gewinnen wollten. Oder schnell merkten, dass sie es nicht können. Ein Grund mag gewesen sein, dass (wenn das, was man dem Buschfunk entnehmen konnte, stimmt) sie ohne etatmäßige Zuspieler – zwei an der Zahl, von denen einer meist den Libero gibt – angereist waren, aber mit ein wenig mehr Willen wäre bestimmt mehr gegangen. Das Spiel nämlich war insgesamt wirklich sauber und ansehnlich. So aber wurde ihr Block immer löchriger, ihr Spiel immer zerfahrener, ihr Ersatzzuspieler immer unzufriedener … und wir genossen, in aller Stille: 25:21 und 25:20 hieß es in den letzten beiden Sätzen. Ein ungefährdeter Sieg.

Sieg? Gegen den Tabellenzweiten? Aber sicher!

Kurzübersicht zum Mitschreiben: VSG – KSC ASAHI (3:1) 26:24, 22:25, 25:21, 25:20

Was bleibt?

Otto und Max, die auf ihren Positionen immer besser klarzukommen scheinen. Ein Dreiviertel Kuchen. Ein trotzdem leerer Bockwurschttopp. Ein paar enttäuschte Zuspätgekommene und Spieler, die nach einer Beschäftigung für den Samstagnachmittag suchten. Ein ständig durchgewürfeltes Team, das sich trotzdem gefunden zu haben scheint. Sechs Punkte, falls das seltsame Kürzel nicht protestiert.

Ah, ja: Und ein Video. Lars nämlich hatte zu Dokumentations- und Statistikzwecken eine Webcam an die Sprossenwand gewerkelt. Wenn wir Glück haben, stellt er für alle Spielverpasser wenigstens einen unserer glorreichen Spielzüge online – und wenn wir ganz großes Glück haben, die komplette Statistik.

Ay, Caramba!
Daniel