Spieltage, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten

Der erste Spieltag in der Landesliga ist ja auch immer die erste Bestandsaufnahme und Einnordung. Als Heimspiel kommt so etwas eigentlich immer gut, da ist die Unterstützung definitiv da, auch wenn es mal nicht so läuft.
Zu Gast waren Prieros und Elsterwerda. Da wir Prieros aus der Landesklasse kennen, war abzuwarten, was sich da im Kader getan haben könnte. WIR, ja wir waren eigentlich „so gut bestückt“ wie selten, bis auf den fehlenden Kaptitän, der in Ägypten Sandkörner zur Entspannung zählen musste. Kurz vor dem Start stellte sich heraus, dass auch Felix und Arti unspielbar waren. Leider. Da wir Prieros als nicht so stark einschätzten und dies auch im ersten Spiel gegen Elsterwerda genau so bestätigt sahen, stand dann das Team planungstechnisch trotzdem fest. Flo als Zuspieler, Georg und Peter in der Mitte, Max auf Dia und Dirk und Ronny außen. Neue Aufgaben im Team und „Unerfahrenheit“ ließen den Motor stottern. Es war von allem was dabei. Leider wurde der 1. Satz verloren. Eine Umstellung musste her. Max wieder auf Außen, André als Dia rein, Dirk, Georg, Peter und Flo komplettierten. Es lief besser, es lief runder. Klarer Satzgewinn. Genua da liegt dann immer das Problem. Weil alles läuft, werden wir nachlässig. Lange und sicher in Führung liegend ließen wir in der 2. Hälfte des Satzes Prieros machen und 6 Punkte am Stück waren weg. Ein kurzer Ruck und wir konnten dennoch 25:22 gewinnen. Das gleiche Spiel auch im vierten Satz. Nur hier ging es 90% des Satzes nur knapp hin und her. Auch den Zuschauern wurde es warm, denn erst beim 27:25 wurde der Sack zugemacht.

Gegen Elsterwerda folgte dann die volle Konzentration, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Leider verletzte sich dann auch noch beim Einschlagen Ronny, so dass der Starke Kader weiter schmolz.
Geprägt von enorm starken Aufschlägen konnten beide Mannschaften immer wieder in kleinen Serien punkten. Knappe Sätze in ständigem Wechsel begeisterten auch sie Zuschauer in der Halle. 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, Tie-Break! Ich glaube, und so zeigten es auch die Gespräche am Ende, dass Elsterwerda uns so stark nicht auf dem Schirm hatte. Wir konnten richtig gut gegenhalten und die Partie offen gestalten. Darauf kann man aufbauen!

Am 2. Spielwochende, 1 Woche nach dem Heimspiel, gab es ein ganz anderes Ausgangsbild. Die letzten „Zwangsurlaubszuckungen“ und ähnliches ließ uns feststellen, dass wir gar nicht spielfähig sind. Nun mussten schnell Alternativen her. 6 Leute fehlten, 2 Verletzte, bei denen wir noch nicht wussten, ob sie einsatzfähig sein werden. Mmmh. Also, Trickkiste bzw. Rumpelkammer. Mit Joe hatten wir seit 14 Tagen ein „Neumitglied“, der zwar Talent hat, aber absolut keinerlei Volleyballerfahrung. Läufersystem noch nie gespielt hat und auch gerade mal 17 Jahre alt war. …. Ach, diese ABI-Jahrgänge! Jens, gerade Papa geworden und eigentlich schon in der bequemen Volleyballrente ließ sich auch noch mal überzeugen, Spaß im Leben haben zu dürfen.
Der erste Gegner war Wildau. Uns eigentlich bekannt, unbequem zu spielen, hatte entweder das gleiche Problem wie wir oder ist gerade dabei, komplett umzurüsten. 1-2 Leitwölfe versuchten der Jugend (ab 2003) die ersten Gehversuche in einer Liga beizubringen. Egal, damit hofften wir, etwas anfangen zu können. Holperig ging es los, manchmal zu klar verfielen wir in eine Volleyballstarre, die erschrecken musste. Da wir im Vorfeld davon ausgegangen sind, mit 0:6 Punkten auf Grund der Konstellation nach Hause geschickt zu werden, sollten nun doch aber Punkte her. Selbst als diese „Nottruppe“ sollte etwa machbar sein. Klar, viele Abstimmungsfehler auf Grund von Unwissen, Vergessenheit oder situationsbedingter Blockade, das sollte aber reichen. Und, es reichte knapp. 3:2 Es gab zwar einige sehr komische Schiedsrichterentscheidungen, aber bei diesem Spiel sollten die dann doch nur Nebensache gewesen sein.
Gegen Eisenhüttenstadt musste definitiv das Niveau steigen, denn die Hausherren waren klar die Favoriten. Da wir aber schon unerwartete Punkte erkämpft hatten, konnten wir im 2. Spiel ganz locker rangehen, jeden spielen lassen und schauen, was rauskommt. Im Endeffekt war es ein „klassisches“ Volleyballspiel!! Hütte dominierend (mehr mussten sie nicht tun), 2:0 nach Sätzen vorn, ließ im bekannten 3. Satz nach und sich überrumpeln, 1:2. Danach war schütteln angesagt und die Favoritenrolle wieder annehmen und damit stand es am Ende 1:3 für Eisenhüttenstadt.
Fazit: Alle durften gleichberechtigt spielen, Jens nach zig Jahren seit langem zum ersten Mal wieder mit dabei, Joe nach 14 Tagen Volleyball im Verein seine ersten Punktspiele, Alex und Ronny zu ihrem 2. Punktspieltag angetreten. Felix war auch da und Otto, Lars und Max komplettierten das Team mit Erfahrungswerten und Stabilität. …sofern das ging, denn die Halle war auch gewöhnungsbedürftigt. Da spielte doch tatsächlich auf der anderen Seite diese Spezies „Frauen“. Nichts war schöner, als den Ball holen zu dürfen!

Ay, Caramba!
Lars