Samstag, vor "acht" Tagen ....

So etwa begann die Einladung zum Punktspiel am vergangen Samstag, dem letzten Heimspiel der Saison 2015/2016. So kommt dann auch jetzt der Bericht daher ....
Selten genug in dieser Saison, aber wir waren mal mehrere Spieler, die zur Auswahl für den Kapitän auf der Einsatzliste standen. Nicht so selten, gewohnter Standard also, das Zuspätkommen von Max. Bei Heimspielen bekommt er das in den letzten 2 Jahren schon nicht mehr auf die Reihe. Eine kurzfristige Absage vom 2. Libero und eine „Ich weiß noch nicht, was passiert Aussage“ vom Kapitän wegen krankheitsflachliegens und ein nicht so mitspielender rechter Arm vom Zuspieler waren die „Minuspunkte“ im Vorfeld. Aber: Seit langem war der 2. Diagonalmann am Start! Marco versuchte mal, mit sich und seinem Körper das Unmögliche, er wollte durchspielen!
Zu erst spielte ASAHI ein eigentlich deutliches, manchmal aber mit sehr langen Ballwechseln geprägtes, 3:0 gegen Schöneiche. Das sagte uns erstens, dass ASAHI als Favorit (auch, weil sie in der Tabelle vor uns liegen) in unser Spiel geht und 2. dass Schöneiche zu Bezwingen sein MUSS! Im Hinspiel am Anfang der Saison trotzen wir in Spremberg ASAHI ein sicherlich nicht erwartetes 3:2 ab, so dass die Spremberger da sicherlich noch eine Rechnung mit uns offen hatten. Heimspiel bedeutet ja, dass man den einen oder anderen Zuschauer auch vor Ort antrifft, und an diesem Tage konnten wir das auch sehr reichlich tun. Die Halle war knüppeldick gefüllt mit mit Fans, Familie, Freunden, Classics und „notorischen Besserwissern“, die sich an Spielzüge von vor 40 Jahren erinnerten. Dies ist jedoch eine liebgemeinte Einschätzung, wir kennen es nicht anders. Und wenn die ganzen Kinder, die an dem Samstag in der Halle waren, auch alle mal eine Spielsportart betreiben werden, dann werden sie von UNS nichts anderes bekommen und wahrscheinlich auch nichts anderes erwarten. Der Samstag brachte zudem die Erkenntnis, dass wir einerseits mehr Zuschauerbereich brauchen, zusätzlich einen Bereich hinter einer Glasscheibe zum „Kinderspielen UND Volleyballschauen“ und andererseits für die Zeit eine Nanny! Das lohnt sich!
Achso, ja, das Spiel. Stimmt, das gab es ja auch noch! Wir begannen für unsere Verhältnisse sehr konzentriert und konnten Spremberg immer wieder unter Druck setzen. Es war ein offener Schlagabtausch mit wenigen Fehlerserien oder ähnlichem. Maximal 2 Punkte Führung für einen von beiden. Ab 10 Punkten waren wir immer in Führung. Der Knackpunkt für diesen Satz kam dann beim Stand von 14:13. Eine kleine Serie brachte uns eine gute sichere Führung zum 17:13 ein. Sicher ist bei uns gewohnter Weise aber nie sicher genug. Irgendwann kann man es auch mal richtig machen, oder? 18:16, 21:19 waren dann noch mal Zwischenstationen. Eine weitere Serie brachte uns dann aber den 25:19 Sieg.
Fazit zu diesem Zeitpunkt: Marco war im Spiel und machte so viele Punkte, wie noch nie! Aber der „Körper“ war ja auch noch da .... Mmmh! In der Satzpause musste dieser gepflegt werden! Mittlerweile bekommen wir zusätzlich immer wieder von unseren Gegnern die glücklichmachenden Angstkommentare zu unserem Liebero. So auch wieder an diesem Tage. Lob und Frust im Einklang macht uns natürlich Stolz. Aussagen wie diese sind mittlerweile der positive Standard. Zitat: "deren masochistisch veranlagter Libero wollte partu nicht aufgeben und warf sich jedem unserer Angriffe entgegen" oder "Der beste Mann auf dem Feld ist der Libero"! Ausdrucken, an die Pinnwand, Daniel, es gibt keine Überlegung für das kommende Jahr!
Im 2. Satz hieß es jetzt, unsere Leistung zu bestätigen und nicht darauf auszuruhen. Das schafften wir nicht ganz gut. Von Anfang an liefen wir einem kleinen Rückstand hinterher. Schon zu Beginn musste dann Marco gegen Oli getauscht werden, die Gymnastik in der Pause hatte nicht die erwünschte Wirkung. Persönliches Ziel des Durchspielens nicht erreicht. Die beiden Diagonalmänner haben aber zumindest eine Sache gemein: Was der eine sagt, „verkörpert“ im wahrsten Sinne des Wortes der andere. Oli beschrieb seinen Unmut über sich selbst mal recht einfach mit dem Ausruf: „Scheiß Körper“. Marco kann ihn da sehr gut verstehen. Oli übernahm heldenhaft sofort Marcos Tageshoch! Ohne Übergang konnte er in der Diagonalen die Initiative ergreifen. Das überraschte nicht nur uns, auch den Gegner. Ab 10 konnten wir wieder in Führung gehen und diese Situation in Richtung Satzende schieben. Zwischendurch gab es immer wieder mal eine kleine „komische“ Entscheidung des Schiedsgerichtes. Hier hielt es sich aber in Waage, „es war für jeden was dabei“. Den Jungs sei aber verziehen, irgendwann muss man ja mal anfangen und die „alten Hasen“ sehen auch nicht alles oder wollen bestimmte Situationen auch einfach mal anders sehen. Das macht den Unterschied. Lieber mal unerfahren anfangen und ehrlich zu sein als „klugscheisserisch und erhaben“ irgendwas zu pfeifen, nur weil man schon im Vorfeld eine passende Erklärung parat hatte. Zum Satzende hin gingen wir aber in einen Krimi, da sich keiner der beiden Parteien geschlagen geben wollte. Letztendlich konnten wir, an die älteren Herzen der Zuschauer denkend, bei 32:30 den Sack zu machen. Bekanntlich kommt beim Volleyball der ach-so-typische 3. Satz, klar, bei uns auch. Gleich von Beginn an im Hintertreffen, man, der Gegner bäumte sich also auf! Und wir eben nicht. 5:15, 7:16, 10:18. Wir überlegten dann schon, was man wechseln kann, um Kräfte zu schonen und parallel dazu frischen Wind zu bringen. In dem Moment ging Oli zum Aufschlag und wollte den Ball nicht mehr her geben. 17:18! Selbst hier ärgerte sich Oli über einen Fehlaufschlag, als wäre es ein verschenkter Satzball. Das beeindruckte dann doch die Spremberger ein wenig und so wurde es wieder spannend. 19:21, 20:22, 23:21 und das Satzende rückte unaufhaltsam näher. 23:23, 23:24, jetzt musste was passieren. Jo, Oli ging wieder zum Aufschlag! Da war doch was! Jo, 26:24! Satz und Sieg! Nicht, dass Oli nur Asse schlug, aber gefährlich und sicher, das beflügelte auch das Team. Mit über 50%iger Quote machten beide Diagonalangreifer auch keine schlechte Figur.
Deshalb kam unter anderem auch dieser Bericht etwas später als sonst, da ich mir mal die beiden Spiele „nachbetrachtet“ habe.
Im Einzelnen (Quote/direkt erzielte Punkte): Robert 44/14, Felix 40/3, Otto 62/7, Marco 50/7, Oli 53/9, Max 51/13, Lars 61/4

Im zweiten Spiel mussten wir ran mit veränderten Vorzeichen. Hier waren wir der Favorit, hier durften wir nicht verlieren. Wir hatten keine 2. Mitte mehr, da Otto verständlicherweise dann ausstieg und wir erst einmal einen suchen mussten, der den Posten übernimmt.
Max war relativ schnell überzeugt worden, da es ja auch wirklich keine Alternative zur Wahl stand. Florian ging in den Außenangriff. Auch Marco war so weit wieder „hergestellt“ und konnte erst einmal wieder beginnen und so machten wir uns ans Werk. Eiche noch nicht drin und wir noch in der Euphorie des ersten Spiels, 25:15. 4 Sätze am Stück gewonnen, das muss auch alleine laufen! Und dann auch noch ein Gegner, wo man den einen oder anderen Fehler auch mal machen kann. So steckte das sicherlich in den Köpfen. Wenn es dann aber eben derer zu viele werden .... geht es in die Hose. Von Anfang an im Rückstand, hatten wir dann zwar am Ende überraschend einen Satzball, aber die Einstellung war immer noch nicht da und der Gegner starkgespielt. Eiche konnte diesen Satzball abwehren. Dann noch einen, wieder nicht. Nun konnte sich Schöneiche über einen Satzball 25:26 hermachen, dagegen hatten wir etwas. Beim 26:27 war es dann aber soweit. 1:1, Schöneiche glich aus. Das rüttelte dann doch wach und die beiden folgenden Sätze wurden konzentriert zu Ende gebracht. 25:20 und 25:17.
Auch hier mal die Fakten: Robert 34/9, Felix 52/8, Marco 49/17, Oli 69/7, Florian 50/9, Max 40/5, Lars 65/7

Fazit: Zu Hause 6 Punkte, das ist sehr schön! Keine Bowu, kein Kaffee, keine Kaffeesahne, kein Kuchen, kein Bier mehr! Alles alle! Das ist nicht schön! Nur beim Aufräumen!

Ay, Caramba!
Lars