Eintrag vom 19.11.2013
Irgendwie nicht gewollt – trotzdem Mikromalziel erreicht
Spieltag eins der zweiten Runde – es ging zu acht in Kolonne nach Lübben. Die Anfahrt gestaltete sich dabei genauso labyrinthisch wie unser Spiel (was das betrifft, entpuppte sich das Labyrinth im Lauf des Tages als Dungeon), und der Blick in die Parketthalle mit einer Deckenhöhe à la Sonnewalde tat ihr Übriges. Kurzum: Ein Spieltag, an dem „tief“ und „unterirdisch“ schon irgendwie in der Luft lagen.
Spiel 1: Fortuna: eins – Vetschau: drei
„Das war Not gegen Elend – und Elend hat gewonnen“ – besser als mit diesem Kommentar eines Vetschauer Spielers kann man es nicht ausdrücken. Man hatte ständig das Gefühl, in allen Belangen besser sein zu können als die Vetschauer, kam aber über den Konjunktiv nicht hinaus. An allen Ecken und Enden stotterte die Maschine, keiner wollte so recht das Ruder übernehmen, man kam als Team nicht so recht in Gang. Klägliche Abstimmung, allgemeine Trägheit, keine Durchschlagskraft. Eine Schlaftablette hätte jedem von uns gut getan. Der einzige Lichtblick war Satz zwei, in dem Joni mit ein paar starken Blocks und Mittelangriffen Akzente setzte und den wir prompt gewannen. Sonst hatte Vetschau wenig Probleme, das Spiel mit 70-80 Prozent Einsatz nach Hause zu fahren. Immer, wenn es eng wurde, saß Elend am längeren Hebel.
Sätze: 15:25, 25:14, 22:25, 20:25
Spiel 2: Fortuna: drei - Lübben: zwei
Also, wenn wir das verlieren, hör ich auf!“ – eine Drohung aus Larsʼ Mund, die keiner recht ernst nehmen wollte, leitete dieses Spiel ein. Klar war von vornherein, dass uns Lübben qualitativ unterlegen sein würde – aber im Gegensatz zu uns wollten die eben. So kam es denn, dass wir uns in zwei Sätzen mehr selbst im Weg standen als sich Lübben in den anderen beiden und folglich in den fünften mussten. Hätten wir den auch noch verloren, wäre wohl Gleiches mit meiner Lust passiert, weiterzuspielen. Das einzige Positive, das wir aus dem Spiel mitnehmen können, ist die Tatsache, den ersten fünften Satz der Saison gewonnen zu haben. Toll.
Sätze: 25:22, 19:25, 25:18, 25:27, 15:11
Fazit:
Wenn wir so wollten, wie wir könnten, und könnten, wie wir wollten, würden wir nicht im Keller herumkrebsen, sondern im oberen Drittel um die Spitze … jaja. Lasst uns nächstes Mal einfach zwei Mannschaften wegkloppen, ok?
Die Spieler in der Libero-Einzelkritik – ohne Gewähr auf Objektivität
Jens
Wenn etwas an Jens nervt, dann sein fehlendes Selbstbewusstsein. Zieht in brenzligen Situtationen gerne verbal den Schwanz ein, dabei steht er eigentlich seinen Mann. Hat ein paar schöne Dinger eingeknallt; man fragt sich aber, ob er je seine notorische Schläfrigkeit auf der langen Sechs ablegen wird.
Joni
Gleicht erwartungsgemäß Noobigkeit durch Länge aus, wobei beides sich im Grunde noch die Waage hält. Hatte einen starken zweiten Satz gegen Vetschau, der deswegen auch an uns ging … dann aber wieder ein paar klassische Klöpse auf Lager. Man wartet gespannt auf den Tag, an dem er voll da sein wird – ab dem die Fortuna schwer zu schlagen sein wird.
Felix
Das Einzige, was mir von Felix im Gedächtnis blieb, sind zwei schöne (!) kurze (!) recht kraftvolle (!) Schläge ins vordere (!) rechte Halbfeld, die tödlich (!) waren. Die Einwechslung seiner selbst im vierten Satz gegen Vetschau für Joni roch für mich irgendwie nach Aufgabe – so übel hat er dann aber gar nicht gespielt.
Folka
Den hatte ich an diesem Tag irgendwie nicht so recht im Blick, irgendwie hallt noch ein Urschrei nach einem geglückten Block in mir nach. Ansonsten sehe ich ihn nur schulterzuckend am Netz stehen, wenn er wieder mal intuitiv in die falsche Richtung zum Block gegangen ist. Hat dann im letzten Spiel aus Verdruss über die Spielqualität Otto für sich kommen lassen.
Lars
Hat sich mehrfach beklagt, dass er aus der Brust heraus pritschen musste, weil die Annahme angeblich zu feige sei, die Deckenhöhe „auszunutzen“ – dann aber selbst eingestanden, nicht mit ihr klarzukommen. Viele Bälle auf die Vier waren zu kurz. Die Abstimmung mit Joni passt noch nicht – ist bei dessen Höhe zwar egal, sieht aber trotzdem kacke aus. Sonst ok: Als Dreh- und Angelpunkt ist er eben immer auf die – heute oft zu kurze – Annahme angewiesen, und reindreschen kann er die Dinger nun auch nicht noch selbst. (Wenn er das aber dennoch versucht – und das ist an dem Tag mehrfach passiert, weiß man, wie es um den Angriff steht …)
Max
Hmm. Wieder einer dieser Tage, an denen er sich selbst im Weg stand. Moserte im ersten Spiel darüber, zu wenig Bälle im Angriff zu bekommen, hat aber, wenn er welche bekam, nicht so sicher eingeschenkt wie sonst. Wirkte allgemein müde, lust- und willenlos (auch nach eigenen Worten), ohne dass eine Alternative in Sicht war, ist oder sein wird. Jeder weiß, wozu er in der Lage ist, aber kennt auch seinen Kopf. Hinten wie immer solide, aber nicht herausragend.
Otto
Einer, von dem mir nicht viel hängen blieb – weder Gutes noch Schlechtes. Muss sich also unmerklich ins Team eingefügt haben oder die meiste Zeit auf der Bank verbracht haben.
Christian
Problematisch war an diesem Tag definitiv seine Annahme, die ihm nicht so recht gelingen wollte. Wollen will er dagegen immer, daran mangelt es bei ihm keinesfalls; der Trainingsrückstand ist aber zu merken. War im Diagonalangriff ansonsten recht ordentlich, wenn auch nicht überragend – aber wer war das an diesem Tag schon?
Daniel
Gewohnt zuverlässig in der Annahme, muss aber sowohl dort als auch in der Feldabwehr pro Satz ein, zwei Punkte im Schnitt auf seine Kappe nehmen. War irgendwie meist eine halbe Sekunde zu spät. Wenn es mal kurz gefunkt hat, ist der Funke nicht übergesprungen.
ay caramba
Daniel