Ausrufezeichen zum Saisonabschluss

Fortuna-Volleyballer mit überragender Siegesserie

Ich muss dieses Mal dann doch buchstabentechnisch passen, da der inkompetente Umgang mit dem PC meinen fast fertigen Spielbericht diesen der CPU oder dem Mainborad an der Festplatte vorbei zum Fressen übergeben hatte. Egal, das Ergebnis stimmt. Mit dann doch zwei knappen, schwer erkämpften, nicht immer dran geglaubten Siegen konnten wir die Saison 2015/2016 beenden. Immerhin hatten wir in diesem Jahr somit 13 Siege von 22 Spielen. Des weiteren betätigten wir wieder mal unseren ganz eigenen Vereinsstil in der Liga: Wir machen grundsätzlich die meisten 5-Satz-Spiele! Dieses Jahr wieder mal an der Zahl 10! Das ist fast die Hälfte aller Spiele, somit sind die Startgebühren, Hallenkosten und Fahrtwege doch rentabel und vollkommen ausgenutzt worden! :) Bezahlt ist bezahlt!
Besuch hatten wir uns auch eingeladen und diesem wollten wir natürlich was bieten. Geht man zum Boxen und dann ist nach 10 sek. Durch KO Schluss, das fetzt doch nicht! Farhad kannte diese Art und Weise von Spieltag nicht, konnte unseren Erklärungen im Vorfeld nicht ganz folgen und war auf so einen langen Tag nicht eingestellt. Wir konnten ihn ja schließlich entschädigen.

Bei Laune hielten wir uns immer wieder mit unserem Deutsch-Englisch-Gemisch, da wir mit Deutsch noch nicht und mit Englisch auch nicht so recht zu eindeutigen Aussagen kamen bzw. wir beiderseits bedingt „basteln“ mussten. Wer uns fremderseits zuhörte, dachte bestimmt, wir kommen aus Finsterwalde oder so! Volleyballtypisch „you must spring“ oder Marco musste ja noch zu einer Betriebsfeier in den Spray(ee)wood or Cucumberwood etc. Roberts Erklärungen zu einer Aussage zum Thema „Statement“ endete mit der Aussage zur Übersetzung, dass es ein ganz klassischer deutscher Begriff sei, den man nicht übersetzen kann. Na bitte!

Im Grunde gab es für uns am letzten Spieltag der Landesklasse-Ost nichts mehr zu gewinnen noch zu verlieren. Außer einer Schönheitskorrektur. Das Team stand im sicheren Mittelfeld mit 35 Punkten auf Platz 6, nach unten drohte schlimmstenfalls Platz 8, und nach oben war im Optimalfall Platz 3 zu holen. Der war allerdings zum Greifen nah, denn es ging in Cottbus gegen die beiden direkten Tabellenkonkurrenten: SV Döbern (3. Platz, 38 Punkte) und SV Energie Cottbus II (5. Platz, 36 Punkte). Die Rechnung war einfach: Zwei glatte Siege mussten her, um das Bild in der Tabelle zu verbessern. Dazu brauchte man noch Schützenhilfe von Energie, die gegen Döbern gewinnen mussten.

Mit entsprechendem Elan ging es in den ersten Satz gegen die junge Truppe aus Döbern, und die Fortunen legten mit 25:21 vor. Allerdings war die Leistung eher dem noch stotternden Motor des Gegners geschuldet als der eigenen Dominanz, wie die nächsten Sätze zeigten: Aufgrund auffälliger Schwächen im Angriff – Robert und Marco blieben diesmal teils deutlich hinter ihren Leistungen der letzten Spieltage zurück –, der nie den gewohnten Druck entwickeln konnte und sich zu viele Fehler leistete. Die Döberner kamen immer wieder zu zweiten oder dritten Angriffen – und ließen sich nicht lange bitten. Die Folge waren ein klares 17:25 im 2. und ein 20:25 im 3. Satz. Mit nur einem weiteren Satzgewinn wären die Gegner in der Tabelle uneinholbar entrückt. So ging es im 4. Satz also um Alles oder Nichts – zumindest aber um die Ehre. Entsprechend eng wurde es: Nachdem wir nach einer schlechten Annahmephase 4 Punkte in Folge abgegeben hatten, brachte die Auszeit die Wende, man fing sich wieder und konnte den Satz denkbar knapp mit 26:24 nach Hause bringen. Im fünften Satz war es unserem Libero vorbehalten, sich beim 12:10 nach langem Hin und Her mit zwei Einzelaktionen gegen den starken Döberner Angriff in Szene zu setzen und das Team auf die Siegerstraße zu führen. 15:13 hieß es am Ende – Sieg nach knapp 2 Stunden! Reine Satzzeiten: 98 min!!!

Die Cottbusser, auf deren Hilfe wir angewiesen waren, taten im zweiten Spiel zunächst alles andere außer Volleyball spielen, stolperten müde übers Feld und lagen schnell 0:2 zurück. Alles sah nach einem klaren 3:0 für Döbern aus, doch brachten zwei Einwechselungen dem Heimteam die Wende: Plötzlich kehrte die Spielfreude zurück, und die Cottbusser katapultierten sich förmlich über den 3. und 4. in den 5. Satz, den sie nach einem 14:12-Rückstand auch noch für sich entscheiden konnten.

Die Chance auf den 3. Platz bestand für uns also noch immer – wenn es auch ein klares 3:0 oder 3:1 gegen Energie Cottbus brauchte, um zu den 40 Punkten der Döberner aufzuschließen. Das schien allerdings nicht in allen Köpfen angekommen zu sein: Obwohl die Annahme stabil war, ließen die Angreifer ein ums andere Mal die Gelegenheit zum Punkten aus. Die Folge: 17:25 und 19:25 für Cottbus. Die Messe schien gesungen, und auch der Blick in die Gesichter ließ nichts Gutes ahnen. Doch in der womöglich letzten Satzpause der Saison war sich das Team einig: So kläglich wollte man nicht abtreten. Im Block stellten wir ein, zwei kleinere Sachen um und konnten Energie damit gehörig ärgern. Energie machte sich zusätzlich mit einigen Schiedsrichterentscheidungen das Leben schwer. Immer wieder mal machten sie ihn auf „Unsaubere Spielweise“ aufmerksam wenn er pfifftechnisch im „technischen Standby“ war und jedes mal hatten sie danach eine Gurke, die natürlich bestraft werden musste. Dann verfiel der Schiedsrichter wieder in den Standby und danach ging es wieder von vorn los. Das war natürlich nicht im Sinne der Energiespieler, für uns war das schon lustig. Immer wieder schön, diese Energiespiele! Mit diesen Situationen und unserem Aufbäumen hatten die Cottbusser wohl nicht gerechnet, und so konnten wir den dritten Satz klar für uns entscheiden (25:19). Plötzlich war die Spielfreude wieder da – und sie blieb. In einem sehenswerten, hautengen 4. Satz war es beim 23:24 gegen uns das Glück des Tüchtigen, das die Wende brachte: Robert griff über Außen an, der Ball kullerte entlang der Netzkante – und fiel ins gegnerische Feld. Dem kollektiven Aufatmen folgten zwei Punkte zum Satzgewinn, mit denen man Energie offenbar den Zahn gezogen hatte. Nach dem 10:10 im Fünften wurde das Spiel zum Selbstläufer … und wir tüteten die Saison mit einer Siegesserie von 7 Spielen erfolgreich ein.

Und die Tabelle? Durch die zu knappen Siege und die Punkteteilung bei 5-Satz-Spielen hatte sich nichts geändert – der moralische Sieger mit dem besten Schlussspurt blieb auf Platz 6.

Es spielten:
Lars (Zuspiel), Max, Robert (Außen), Oliver, Marco (Diagonal), Christian, Felix (Mitte), Daniel (Libero)

Ay, Caramba!
Lars